NÉMET
Ottó Fenyvesi
NUR ÜBER DIE LIEBE
Nur über die Liebe wollte ich sprechen,
über die Blicke, die füreinander gelten,
den Schatten sanft wogenden Vorhangs.
Über deine ureigene Keuschheit und Güte,
über viel mehr, und doch über weniger.
Nur über die Liebe wollte ich sprechen,
schlicht über die Lieder, die uns klingen im Ohr
über Wolken, Winde, Gewässer,
dem grün schimmernden Pastell,
über den Meerestropfen auf deinem Busen.
Nur über die Liebe,
die Gegenwart, die im Licht vibriert, sanft
über das freie Fließen des Bachs wollte ich.
Über die frischen Wiesen um uns herum,
wo wir flammend kämpften um die Liebe.
Nur über die Liebe wollte ich sprechen,
darin lag meine große Hoffnung. Über das Lächeln
deines sonnengelben Gesichts, den Kuß deiner Lippen.
Wie du dich auszogst, dich bekleidetest,
die Lichtbrücke deines Schoßes, der Schutz gewährt.
Nur über die Liebe,
deine pochende Halsschlagader, deine Leiste,
als wir gemeinsam über die Dogmen lachten.
Nur über die Liebe, nachdem du mir
ins Herz stießest mit einem speerigen Wegerich.