MÁS NYELVEN
ÁTKÖLTÉSEK
KEDVENCEK

 

NÉMET

 

ENGEL DES CHAOS

 

1

dieser Hurenwelt geht das Benzin zur Neige,

ihr geht die Luft aus, im allgemeinen und überhaupt

geht ihr Sinn aus und das Leben, das verdammte,

die Sphäre geht aus, das Bio und die Energie

 

die Sonne geht zur Neige, ganz blass ist sie schon,

blass vor Mangel am Leben, vor Erscheinungen des

Mangels, ihre Schönheit welkt, ihr Empfinden, ihre

Fröhlichkeit, ihre Naphtha welkt, der Antrieb geht aus

 

auch das Leben geht aus, es beißt sich in den Schwanz,

hat sich in ein großes stinkendes Koma festgefahren, in eine

abgestellte schmutzige Mülltonne, das Stellmaß dröhnt,

einige Poesie pafft, ein Sezessionsgenre schwimmt

heran, einige Armschläge weiter macht Tempos die Ruine

eines kaum zusammenhängenden Büfetts, der Kohl geht ab

 

die Musik ist nicht zu hören, sie wird von etwas gestört,

mit neuen Mängeln ergänzt sich die Leonardesche Dämmerung,

drei Ultramarins im Blau, das Gehetze geht unter,

zur Neige geht die Schale jener Melone, einige Poesie mengt sich

in die schale Erotik der Straßenecke, einiges Nullgefühl,

die Sonne geht zur Neige, sie ist des Wartens zu müd

 

2

dieser Hurenwelt geht der Rhythmus zur Neige,

die Knete geht ihr aus, ihr Wertigkeitsruf, wer versteht

all dies in 100 oder 200 Jahren, Nirwana tankt

zwischen einem großen und einem noch größeren Übel

 

auf diese Hurenwelt geht die Syntax des Geistes

drauf, die Buchten gehen aus und die Krisen, die Luft ist

schwer, dunkel qualmt das Sein, in die Eier getreten hat ihm

ein Floh, gevierteilt hat ihn die Hölle eines drittrangigen Geistes

 

ich rufe einen japanischen Holzschnitt an, die Pfauenfedern

gehen aus, Hunderte Transistoren der Musikfabrik ertönen,

die Hähne tropfen, feuchte Fußspuren führen in den Sand,

ein gewisses Ferkel treibt sich hier herum, hat Speck an einer Flanke,

die andere wurde abgebalgt, es schwankt in dieser kuchenreinen

Gegend, reibt sein einsames Herz an Gras und Baum

 

zu wenig dieses Dämmerlicht, der Inhalt geht zur Neige,

zu schwierig die Antworten, doppelt verbrauchte Luft schöpfen

die Turbinen des Todes, die Jahre gehen verloren, wir warten

auf das Dessert, sollten aber lieber in die Abteilung Parfümerie gehen,

wohin soll sich wenden die arme Erde, das arme Tier,

wohin sich verkriechen, es gibt keine Flucht, kein Wohin

 

3

welch bedächtiges Zeitgefüge, welche Supernova

- als ob schon all dies erlebt vor langem, irgendwo -

ich erinnere mich an seine faule Textumgebung, es ist

dieselbe Dekoration, wenig ist das Ocker, das Rostbraun

 

der Rhythmus geht zur Neige, die Melodie geht aus, in die

luftdichten Reihen strömen die Seelenspitzel hinein,

sie tragen die Limonade auf, das Recht der Unterliegen-

den, die Gesten der Hinauskomplimentierung, wir wissen,

obwohl kaum noch, warum wir Ungarn sein wollen, ausgeht das

Drama, das Bio, das Wort, ansonsten und zwischendurch

 

setzt sich auf uns eine Supernova, das Kollektivbewusstsein

steht nackt an der Theke, es kaut Brot, die Klassiker, die

schmerzen, berieseln ein verqualmtes Café,

sie strecken ihr Genick, das Lied tönt, das Neo

 

von irgendwoher strebt das Weltall auf uns zu, unsere

berittenen Ahnen treten hervor, ich ergebe mich einer unpersönlichen

Aufforderungsform, eine mephistophelische, mit allen Würzen

des Lebens gesalbte Seele wird im Brotlaib gebacken, ich esse

seit drei Tagen Vergissmeinnicht, bereits an den letzten Sternen

vorbei ist gezogen das schwarz-weiße U-Boot

 

das Leben dunstete einst, sein Ziel geht ihm aus, zur Neige geht

der Bass, jetzt oder nie, die Zeit knirscht mit den Zähnen,

der gesunde Menschenverstand wird knotig, das Chaos singt,

die Themen gehen aus, die Sterne und es herrscht Not an Engeln.